Die Ausschreibung eines robusten und wartungsfreundlichen
Flugzeuges mit Kolbenmotor ging auf den Anfang der fünfziger Jahre
zurück.
Es sollte bis 40 Passagiere befördern und von unbefestigten Pisten
starten und landen können.
Hier entwickelte jedoch die Firma Iwtschenko in weiser Voraussicht fast
parallel zum Flugzeug eine Propellerturbine mit 2500 PS Schub die später
in der AN-24 Platz finden sollte.
Am 20.12.1959 startete der Prototyp zum Erstflug.
Die An-24 war inzwischen als Hochdecker konzipiert, welcher genügend
Bodenfreiheit garantierte um die 3,90 m großen Vierblattluftschrauben
gefahrlos rotieren zu lassen.
Bis zur Serienproduktion flossen noch einige wesentliche Verbesserungen
ein und so wurde das Seitenleitwerk durch eine Rückenfinne erweitert
und eine Kielflosse unter dem Rumpfheck angebracht.
Weiterhin ragten jetzt die Triebwerksgondeln über die Tragflächenhinterkante
hinaus.
Bis die An-24V, so die jetzige Bezeichnung, an die Aeroflot für
den Passagierdienst im Jahre 1962 ausgeliefert wurde, testete Antonow
sein Flugzeug auf regelmäßig betriebenen Frachtflügen.
Im Dienst der Aeroflot fanden vorerst 32 Passagiere Platz, welche durch
Verringerung der Sitzabstände schon bald auf 40 erhöht wurde.
Die Serie II der An-24V, welche 1967 erschien, hatte größere
Landeklappen und das auf 2820 PS Leistungsgesteigerte AI-24T. Dieses
Flugzeug war für hochgelegene und heiße Regionen vorgesehen.
Eine dritte Variante war die AN-24T, welche im Hinterrumpf eine Frachttür
besaß die jedoch auf Kosten der Passagierzahl ging.
Durch kontinuierliche Veränderungen am Flugzeug, wie die Weiterentwicklung
der Frachttür, der Einbau einer Druckkabine, die Verstärkung
des Rumpfbodens, der Einbau von zusätzlichen Tanks und die damit
verbundene Steigerung der Reichweite und der Betriebsmasse führte
zur Serie AN-26.
Dieses Muster war durch diese Vorzüge auch für das Militär
der sozialistischen Staaten interessant und erhielt von der NATO die
Codebezeichnung „Curl“.
Die AN-26 konnte Lasten bis 4500 kg befördern und die auffälligsten
Änderungen waren die doppelt ausgelegte Kielflosse, die seitlichen
Auswölbungen am Rumpfheck, die die Laufschienen für die Heckklappe
aufnahm und das gewölbte Seitenfenster zur Sichtnavigation für
das Absetzen von Luftlasten.
Die AN-26B hatte ein verbessertes Frachtsystem, welches auf Laufrollen
basierte und durch Leistungssteigerung der Triebwerke in der Lage war
bis zu 5500 kg Fracht zu befördern.
Insgesamt wurden ungefähr 1000 An-24 und AN-26 gebaut und teilweise
sind sie auch heute noch auf den Umschlagplätzen in Europa anzutreffen.