Beflügelt durch den Erfolg
der BAe – 748 (HS-748) und der Tatsache das auf den Regionalmarkt
50 – 70 sitzige Flugzeuge fehlten, entschloss sich British Aerospace
die 748 zur Advanced Turbo Prop, kurz ATP weiterzuentwickeln.
Am 1.3.1984 fiel die Entscheidung und die Entwicklung begann.
Der Rumpf wurde um 5 Meter verlängert und als Triebwerke gelangten
Pratt & Whittney 126A mit je 2698 PS zum Einsatz die auf sechsblättrige
Luftschrauben wirkten.
Das wiederum bedeutete einen deutlich geringeren Lärmpegel als
bei vergleichbaren Flugzeugen.
Auch das Cockpit wurde einer gründlichen Modernisierung unterzogen
und erreichte mit den EFIS Fluginformationssystemen den damaligen Stand
der Technik.
Letztendlich wurden nur 15% der Bauteile der Vorgängerin verbaut,
als am 6.8.1986 der Erstflug erfolgte.
Von Anfang an hatten die Konstrukteure mit starken Vibrationen in der
Kabine zu kämpfen, die noch nicht beseitigt waren, als die erste
Maschine an British Midland ausgeliefert wurde.
Viele namhafte Regionalfluggesellschaften nutzten das neue Muster jedoch
reichte die BAe nie an die Erfolgszahlen ihrer Vorgängerin heran.
Letztendlich wurden bis 1996 nur 65 Stück gebaut, was luftfahrttechnisch
als Flop bezeichnet werden kann. Die geringen Absatzzahlen sind auch
durch die inzwischen erstarkte Konkurrenz der Avions de Transport Régional
ATR-42 und der DeHavilland Canada DHC-8 zu erklären.
Obwohl viele ATP’s inzwischen außer Betrieb, oder abgewrackt
wurden, konnten einige eine „zweites Leben“ als Frachter
antreten.
Größter europäischer Betreiber dieser Version war West
Air Sweden.
Ein weiterer Versuch die ATP erneut auf den Markt zu bringen, war die
als Jetstream J-61 bezeichneten Maschinen.
Von dieser Version wurden vier Maschinen gebaut, welche leistungsgesteigerte
Pratt & Whitney PW127D-Triebwerke mit je 2790 PS besaßen.
Alle vier Exemplare konnten jedoch nicht verkauft werden und wurden
später verschrottet.
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