Die Boeing B-727 war mit 1832 gebauten Exemplaren
eines der meistverkauften Passagierjets der Welt. Heute macht sich dieses
Muster durch immer neue Lärmvorschriften an europäischen Airports
relativ rar. Selbst bei den Frachtgesellschaften, wo die 727 ihren zweiten
Lebensweg bestritt, wird sie nach und nach durch modernere Maschinen ersetzt.
Die Entwicklung dieses Kurz- und Mittelstreckenjets begann im Frühjahr
1956. Mit drei am Heck angebrachten Pratt & Whitney JT 8D-1 Mantelstromtriebwerke
von je 6350 kg Schub und somit einen sauberen Flügel, startete am 9.2.1963
die erste B-727-100 zu ihrem Erstflug. Der Bau der 727 begann als Eastern
Airlines und United Air Lines je 40 Exemplare bestellten.
Vier Maschinen beteiligten sich an den umfangreichen Tests, bis die FAA
am 20.12.1963 die Zulassung erteilte. Die Boeing B-727 stand in direkter
Konkurrenz zur britischen Trident, jedoch hatte die letztgenannte den Nachteil,
dass sie ausschließlich für den britischen Markt konzipiert wurde,
was letztendlich keinen Erfolg brachte.
Eastern Airlines setzte erstmals eine B-727 auf der Strecke Miami - New
York im Januar 1964 ein. Am 5.2.1964 konnte auch United auf der Strecke
Denver - San Francisco, ihre 727 ins Rennen schicken.
Viele Fluggesellschaften zeigten reges Interesse an den neuen Jet und bestellten
bei Boeing. Ab Ende 1964 stand auch eine auf Fracht umrüstbare Variante,
die B-727-100 C zur Verfügung. Insgesamt wurden 571 Exemplare gefertigt
und im August 1976 lief die letzte Maschine der Serie 100 vom Band. |