BAC 1-11
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Die BAC 1-11, oder auch One-Eleven,
konnte als zweite britische Entwicklung an den Erfolg der Vickers Viscount
anschließen.
Schon frühzeitig füllten sich die Auftragsbücher mit Bestellungen von amerikanischen Airlines, wie der American Airlines, Mohawk Airlines und Braniff. Die Entwicklung des durch zwei am Heck angebrachten Rolls-Royce-Spey Triebwerken angetriebenen Flugzeuges kann bis in das Jahr 1956 zurückverfolgt werden. Hier entwickelte Hunting Aircraft die ersten Studien zum Jet. Als 1960 diese Gesellschaft von der British Aircraft Corporation übernommen wurde änderte diese zeitgleich die Entwürfe grundlegend. So erhielt das Projekt einen größeren Rumpfdurchmesser, so dass in einer Reihe fünf Sitze eingebaut werden konnte. In dieser Zeit trat British United Airlines als Lounching Customer auf, so das die Produktion anlaufen konnte. Am 20.08.1963 startete der Prototyp, des inzwischen als BAC 1-11 – 200 bezeichneten Musters zu seinem Erstflug. Ein herber Rückschlag warf die Entwicklung um gut ein Jahr zurück, als der Prototyp am 22.10.1963 abstürzte. Die Ursache war ein Strömungsabriss, welcher im Zusammenspiel mit den am Heck angebrachten Triebwerken und dem T-Leitwerk hervorgerufen wurde. Umfangreiche Untersuchungen brachte dieses Phänomen zum Vorschein, wovon letztendlich die gesamte Flugzeugbranche profitierte. Durch entsprechende Modifikationen und Tests erhielt die 111 schließlich ihre europäische und amerikanische Zulassung. BUA nahm daraufhin ihre erste Maschine am 9.April 1965 in Empfang, gefolgt von Braniff am 25. des gleichen Monats. Schon frühzeitig plante BAC weitere Entwicklungen, so die Serie 300 und 400. Die erstgenannte hatte eine höhere Nutzlast und eine größere Reichweite. Bei der Serie 400 handelte es sich im Grunde um eine 300, aber mit einem zwei Mann Cockpit. American Airlines bekam am 04.11.1965 ihre erste Maschine der 400’er Serie. Ein weiterer Vertreter in der Eleven Familie war die Version 500. Sie wurde um insgesamt 4.07 m gestreckt und ihre Spannweite um 1.57 m vergrößert. Weitere Veränderungen waren verstärkte Flächen und Fahrwerke, um das erhöhte Gesamtgewicht abzufangen. BEA war hier Erstbesteller und erhielt ihre 500’er am 15.08.1968. Für heiße und hochgelegene Flughäfen wurde die Serie 475 entwickelt. Sie verband den Rumpf der 400 mit den Tragwerk und den Triebwerken der Serie 500. Sie war für den südamerikanischen Markt äußerst interessant und Faucett stellte sich als einer der ersten Kunden ein. Nicht unerwähnt sollte sein, dass über 50 Maschinen der unterschiedlichsten Serien den Dienst als VIP bzw. Firmenflugzeuge versahen. Um den immer stärker werdenden Forderungen nach geräuschärmeren Jets gerecht zu werden, entwickelte BAC einen Geräuschdämpfersatz der ab 1974 zum Einsatz kam. Die staatseigene rumänische TAROM zeigte als einziges sozialistisches Land an dieser Variante so starkes Interesse, dass es 1977 mit British Aerospace, Nachfolgerin der BAC, zu einem Vertrag kam. Dieser besagte, dass die rumänische Interpinderea de Avionane Bucaresti die 1-111-475 und 1-111-500 in Lizenz bauen durfte. Unter der Bezeichnung ROMBAC flog 1982 die erste Maschine rumänischer Herkunft. Von den jedoch geplanten 22 Maschinen wurden letztendlich nur 9 Exemplare hergestellt. Auf britischer Seite verließen jedoch insgesamt 236 BAC 1-11 die Fertigungsstrassen. |
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Zwei verschiedene Serien
der BAC 1-11. Eine 300'er (links) und eine 500'er (rechts).
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Bei beiden Maschinen, die
für diese Gesellschaft eine ungewöhnliche Bemalung tragen,
erkennt man deutlich den Schalldämpfer an den Triebwerken.
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Fotos:
D-ABHH Fredy Hader alle anderen Sammlung Dannies |
BAC 111-200 |
BAC 111-400 |
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Triebwerke |
Rolls
Royce Spey 506 mit je 46 kN |
Rolls
Royce Spey 512 mit je 56 kN |
Spannweite |
26,97 m |
28,50 m |
Länge |
28,50 m |
28,50 m |
Höhe |
7,47 m |
7,47 m |
Reichweite |
3430 km |
3700 km |
Höchstgeschwindigkeit |
815 km/h |
871 km/h |