1954 nahm Canadair den Entwurf der Bristol
Britannia auf und entwickelte daraus den Seeaufklärer CL-28 Argus.
Außer der Zelle hatte dieses Flugzeug nichts mehr mit der Britannia
gemeinsam, aber selbst diese erfuhr umfangreiche Veränderungen.
Aus der CL-28 entwickelte Canadair die CL-44 für schwere Transportaufgaben.
Vorausgegangen war die Forderung der RCAF nach solchen Frachtflugzeugen.
Die CL-44 hatte schon wieder mehr Gemeinsamkeiten der Britannia, wurde
doch das Tragwerk, das Seitenleitwerk und das Fahrwerk übernommen.
Der Rumpf wurde um 3,76 m gestreckt und druckbelüftet.
Die kanadische Bezeichnung lautete CC-106 Yukon, während die Exportvariante
den Namen CL-44 erhielt. Angetrieben mit Rollos Royce Tyne II, mit je
5578 PS, startete die erste Maschine am 15.11.1959 zu ihrem Erstflug.
Diese Variante hatte allerdings noch nicht das schwenkbare Heckteil.
Umfragen bei den großen Frachtlinien zeigten, dass diese ein Flugzeug
benötigten, welches eine einfache und schnelle Be- und Entladung
erlaubte. Canadair entwickelte daraufhin die CL-44 D. Sie hatte das sogenannte
Swing – Tail Konzept und konnte 30 Tonnen Fracht transportieren.
Am 16.11.1960 startete die „Forty-Four“ zu ihrem Erstflug
und die ersten Kunden waren Flying Tiger Line mit 12, Seaboard & Western
mit 7 und Slick Airways mit 4 Maschinen.
Zu dieser Zeit brauchte Loftleidir für ihren Nordatlantikverkehr
ein Flugzeug das Platz für 200 Passagiere bot. Canadair streckte
daraufhin die CL-44 D auf eine Gesamtlänge von 46,34 m und gab ihr
den Namen CL-44 J. Diese Version konnte bis zu 214 Passagiere befördern.
Des weiteren hatte sie größere Fenster erhalten und wies nach
wie vor das schwenkbare Heck auf. Alle bis dahin an Loftleidir ausgelieferten
CL-44 D wurden im nachhinein auf diesen Standard modernisiert.
Ein weiterer nennenswerter Umbau war die CL-44-0 durch Jack Conroy. Er
entfernte den gesamten oberen Rumpfteil und ersetzte diesen durch ein
riesiges, tropfenförmiges Segment. Am 26.11.69 startete, die als
Skymonster bezeichneten Maschine zu ihrem Erstflug. Eingesetzt wurde dieses
Flugzeug zum Transport sehr sperriger Güter.
Nur 27 Maschinen der verschiedensten Baureihen wurden von der CL-44 gefertigt
und bis vor kurzem konnte man sie noch vereinzelt auf den Frachtumschlagplätzen
antreffen, jedoch sind diese Flugzeuge in ihrem Unterhalt sehr teuer und
es gibt inzwischen viele preiswerte Alternativen auf dem Gebrauchtflugzeugmarkt.
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