Man nehme eine Lisunow
LI-2 (Russische Lizenzproduktion der Douglas DC-3), praktiziere hier
und dort einige Veränderungen, anschließend stellt man
das Flugzeug auf ein Bugfahrwerk und fertig ist die Iljuschin IL-12.
Natürlich waren auch Veränderungen am Tragwerk und an den
Triebwerken erforderlich, aber das Flugzeug stellte in der Tat keinen
großen Entwicklungsschritt nach vorne dar. Wen verwundert es
also, dass von der IL-12 nur rund 100 Exemplare gebaut wurden.
Am 9.1.1946 hob die IL-12 zu ihrem Jungfernflug ab und es zeichnete
sich ab, dass das Flugzeug stark hecklastig war und eine schlechte
Richtungsstabilität aufwies. Als diese Mängel behoben waren,
nahm die IL-12 am 22.8.1947 ihren Dienst bei Aeroflot auf.
Zwar konnte sie 27 Passagiere befördern, jedoch schränkte
es die Leistungsfähigkeit derart ein, dass nur 21 Passagiere
in der Standardausführung zugelassen wurden.
Außer bei Aeroflot wurde die IL-12 bei CSA, CAAC, LOT, TAROM
und TABSO, der Vorläuferin der Balkan, eingesetzt.
Iljuschin baute aber schon an ein Nachfolgemodell und ließ die
Erkenntnisse der IL-12 einfließen. Am 20.9.1950 flog erstmals
das neue Modell, die IL-14.
Das auffälligste Merkmal war die fast quadratische Seitenflosse.
Jedoch wurden auch neue, stärkere Triebwerke mit je 1926 PS eingebaut.
Ebenfalls wurde das Tragwerk völlig neu konstruiert. Das Flugzeug
konnte nun 32 Passagiere befördern und Iljuschin bot mit der
Version T erstmals eine Frachtvariante an.
In der Sowjetunion wurden rund 2200 IL-14 gebaut.
Lizenzfertigungen entstanden in der ehemalige DDR bei den Dresdner
Flugzeugwerken. Dort baute man insgesamt 80 IL-14 P. In den tschechischen
Aviawerken wo ebenfalls eine Lizenzfertigung stattfand, baute man
200 Exemplare, der als Avia-14 bezeichneten Maschine.
Eingesetzt wurde die IL-14 in fast allen Ostblockstaaten, aber auch
in Indien, Irak und Ägypten. Nicht zu vergessen in den einzelnen
Armeen, wo sie unermüdliche Einsätze flog.
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