Schon frühzeitig arbeitete McDonnell
Douglas an einer gestreckten Variante ihrer DC-10-40 und die inoffizielle
Bezeichnung lautete hierfür DC-11.
1982 entschied sich die McDonnell Douglas Corporation, dass alle künftigen
Modelle die Bezeichnung MD erhalten sollten, der Name MD-11 war geboren.
1985 wurde das Flugzeug auf der Pariser Luftfahrtschau offiziell angekündigt
und vorgestellt.
Bis Ende 1986 hatten sich 12 Fluggesellschaften für das neue Flugzeug
entschieden und in den Auftragsbüchern standen 52 Festbestellungen
mit weiteren 40 Optionen.
Damit war der Startschuß gegeben und die Fertigung begann am 9.März
1987.
Gegenüber der DC-10 wies die MD-11 einen um 5,71 m gestreckten
Rumpf auf. Weiterhin wurden die Tragflächen um 1,36 m verlängert
und ein modernes 2 Mann Cockpit verbaut. Ein weiteres Merkmal der MD-11
waren die 2,70 m großen Flügelohren und ein verlängerter
Heckkonus.
McDonnell Douglas bot ihre MD-11 mit drei verschiedene Triebwerken an.
So kamen General Electric CF6-80C2, Rolls-Royce RB211-524L und Pratt
& Whitney PW 4000 zum Einsatz, deren Leistungsmerkmale zwischen
266 und 289 kN Schub lagen.
Obwohl die MD-11, bis auf die oben genannten sichtbaren Veränderungen,
ihrer Vorgängerin glich, war es doch eine völlige Neukonstruktion.
Es wurden viele Verbundwerkstoffe bei der Fertigung verwendet und die
Tragflächen, Höhen- und Seitenruder vollkommen neu entwickelt.
Weiterhin wurde die Treibstoffkapazität auf 117482 kg angehoben,
was ihr eine Reichweite von 13408 km ermöglichte.
Am 10. Januar 1990 flog der Prototyp erfolgreich durch seinem Jungfernflug.
Die Auslieferung an Finnair begann im November desselben Jahres, gefolgt
von Fedex mit einer reinen Frachtversion.
Die viel prophezeiten Leistungen der MD-11 lagen in der Praxis weit
hinter diesen zurück, was die Fluggesellschaften davon abhielt
weitere Bestellungen zu tätigen.
Mit Fertigungen von weit unter 200 Exemplare konnte man nicht mehr wirtschaftlich
agieren.
Schnell erkannten die Airlines, dass die neueren Modelle von Boeing
und Airbus wesentlich wirtschaftlicher flogen als die MD-11 und so stießen
die amerikanischen Airlines, wie Delta und American ihre Maschinen schnell
wieder ab.
Die Übernahme von McDonnell Douglas durch Boeing veranlaßten
den neuen Eigentümer zur Einstellung des MD-11 Programms ab dem
Jahr 2000.
Natürlich fliegen noch viele MD-11 bei den Passagierfluggesellschaften,
so unter anderen bei den asiatischen Airlines, aber die Ausmusterung
wird auch hier nicht allzu lange auf sich warten lassen, denn als Frachtflugzeug
scheint die MD-11 den gebührenden Platz einzunehmen der ihr zusteht.
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