Tupolew TU-144

Obwohl in westlichen Kreisen „Concordski“ genannt, war die TU-144 wesentlich früher in der Luft als ihr französisch / britisches Pendant. Jedoch erreichte sie niemals den Erfolg und den Ruhm der Concorde, die ja bekanntlich erst im Jahre 2003 bei Air France und British Airways ausgemustert wurde.
Die Konstruktionen der Tu-144 gingen bis Anfang der 60er Jahre zurück. Das Versuchsbüro OKB von Tupolew wurde mit der Konstruktion beauftragt und Kusnetzow sollte das NK-8 Turbofantriebwerk weiterentwickeln und anpassen.
Umfangreiche Tests begannen und an einer MIG-21 wurden Deltatragflächen montiert um die Flugeigenschaften dieses Flügels zu testen.
Natürlich sah die TU-144 auf dem ersten Blick aus wie die Concorde, jedoch gab es wesentliche Unterschiede. Der Rumpf der TU-144 hatte einen Durchmesser von 3,40 m gegenüber 2,90 m bei der Concorde. Sie konnte somit bis zu 140 Passagiere befördern.
Die Triebwerke waren zu viert in je zwei Gondeln nahe am Rumpf untergebracht. Im Frühjahr 1964 begann Tupolew mit den Bau der ersten Segmente und am 31.12.1968 führten die Testpiloten Edward Eljan und Michael Koslow die Maschine durch den Erstflug. Am 26.5.1970 flog die TU-144 erstmals doppelte Schallgeschwindigkeit in einer Höhe von 16300 m wobei die Höchstgeschwindigkeit bei 2500 km/h lag.
Diese Flüge zeigten erhebliche Mängel in der Flugeigenschaft auf, so das das Konstruktionsbüro das Flugzeug neu entwerfen musste. Es entstand praktisch eine Weiterentwicklung, welches mit dem Prototypen kaum noch etwas gemeinsam hatte. So wurden unter anderen die Tragflächen vollkommen neu gestaltet. Des weiteren wurde der Rumpf um 6,30 m gestreckt und die Triebwerke ordnete man jetzt separat am Rumpf an.
Das Bugfahrwerk wurde verlängert und um 9,60 m weiter nach vorne gelegt. Eine weitere sichtbare Veränderung waren die „Canard“ Nasenflächen die für einen zusätzlichen Auftrieb bei Start und Landung sorgten. Mit diesen verkürzte sich die Startrollstrecke von ursprünglich 2600 m auf 1980 m.
1973 flog diese Version der TU-144 erstmals und sie wurde noch im Juni des selben Jahres auf der Luftfahrtschau in Le Bourget vorgeführt.
Hier ereilte sie ein schwerer Rückschlag als sie bei einer Flugvorführung am 3. Juni abstürzte.
Nach den Untersuchungen wurde die TU-144 probeweise ab dem 26.12.1975 auf der Strecke Moskau - Alma Ata für den Frachtverkehr freigegeben, denen am 1.11.1977 der Passagierverkehr folgte.
Inzwischen flogen 13 Exemplare, als eine weitere Maschine abstürzte. Zwar wurden umfangreiche Veränderungen im Bereich der Triebwerke vorgenommen, welches zur Serienbezeichnung TU-144 D führte, jedoch gab man Tupolew zu verstehen, dass die sowjetische Regierung kaum noch Interesse für das Muster hegte und die Dienste wegen Unrentabilität einstellen wolle.
Alle Maschinen wurden daraufhin in Schukowsky bei Moskau eingelagert und fristeten ihr Dasein.
1994 jedoch zeigte unerwartet die NASA ein reges Interesse an der TU-144 und leaste ein Exemplar für umfangreiche Tests im Hochgeschwindigkeitsbereich. Des weiteren wurde eine TU-144 dem Museum in Sinsheim, Deutschland überlassen.

CCCP-68001
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Bei dieser Aufnahme des Prototyps erkennt man sehr schön das sehr weit hinten angebrachte Bugfahrwerk.
Airline
Kennung
C/N
Aeroflot
CCCP-68001
044
Im Juni 1975 war diese TU-144 in Le Bourget zu Gast.
Airline
Kennung
C/N
Aeroflot
CCCP-77144
02-2
Bei dieser in Schukowski abgestellten Maschine handelt es sich um die Version "D".
Airline
Kennung
C/N
Aeroflot
CCCP-77114
08-2
CCCP-77102
Am 3.6.1973 stürzte diese TU-144 in Le Bourget ab.
Airline
Kennung
C/N
Aeroflot
CCCP-77102
01-2
Fotos:
Sammlung M.Winter CCCP-77102;
Steve Willliams CCCP-86001;
Rest Sammlung Dannies
TU-144 D
Triebwerke
Kusnetzow NK-144 mit je 127,5 kN, und 171,6 kN mit Nachbrenner
Spannweite
28,80 m
Länge
65,70 m
Höhe
12,85 m
Reichweite
6500 km
Reiseflughöhe:
18000 m
Höchstgeschwindigkeit
2500 km/h