Es gab in der deutschen Luftfahrtgeschichte schon
einmal eine Gesellschaft mit ähnlichen Namen und zwar die "Deutscher
AERO LLOYD AG", die 1923 gegründet, am 6.1.1926 mit der Junkers
Luftverkehr AG zur Deutschen Luft Hansa AG firmierte.
Im August 1979 griff Christian Baron von Kaltenborn-Stachau erneut den Gedanken
auf, eine Bedarfs- und Charterfluggesellschaft namens AERO LLOYD Luftfahrt-Verwaltungs
GmbH ins Leben zu rufen.
Schließlich war es am 5. Dezember 1980 soweit und Aero Lloyd, oder
auch Aero Lloyd Flugreisen GmbH & Co. Luftverkehrs KG wurde gegründet,
jedoch kurz darauf wieder auf Eis gelegt.
Erst beim zweiten Anlauf klappte es schließlich, Aero Lloyd erhob
sich am 1. März 1981 mit zwei, später drei Caravelle mit Ziel
Athen und Monastir in die Lüfte.
Zwar gab es Anfangs enorme Schwierigkeiten was die Zulassung dieser Maschinen
und die Betriebsgenehmigung anbelangte, jedoch konnte der damalige Technische
Betriebsleiter H. Schirach diese nach zähen Verhandlungen erlangen.
Die Caravelle leisteten der jungen Gesellschaft treue Dienste und wurden
erst 1991 ausgemustert.
Ab dem 7. Mai 1982 wurde die erste von insgesamt drei DC-9 in die Flotte
aufgenommen und vier Jahre später durch MD-83 ersetzt.
Mit den Douglas Flugzeugen war Aero Lloyd mehr als zufrieden und führte
daher im Sommer 1988 die kürzere MD-87 ein.
Waren vorher die Urlaubsregionen der Deutschen die klassischen Ziele von
Aero Lloyd, änderte sich dieses als man 1988 in das Liniengeschäft
einstieg.
Flog man doch jetzt in diesem Segment Paris und London-Gatwick an.
Durch die wirtschaftlichen Krisen und Unruhen Anfang der 90' iger Jahren
musste auch Aero Lloyd Einbrüche in den Ticketverkaufzahlen hinnehmen,
was dazu führte, dass die Gesellschaft ihre ersten Umstrukturierungen
erfahren musste.
Als sich die Lage auf den Markt beruhigte fing Aero Lloyd an von 1996 bis
2002 ihre MD-80 Serien durch Airbusse A-320 und A-321 auszutauschen. Gleichzeitig
führte sie mit diesen Flugzeugen eine neue Corporate ID ein.
Inzwischen war Aero Lloyd praktisch auf jedem größeren Airport
in Deutschland präsent und bot bis zu sechzig Reiseziele an.
Jedoch häufte sich der Schuldenberg, der immer noch aus dem Einstieg
ins Liniengeschäft herrührte und durch den Terroranschlag vom
11.9.2001 und dem einhergehenden Passagiereinbruch verschärft wurde.
Die vorangegangenen Sanierungsmaßnahmen zeigten keine überragenden
Wirkungen mehr und was viel schlimmer war, war der Umstand das die Bayrische
Landesbank als Mehrheitsgesellschafter weitere Sanierungshilfen ablehnend
gegenüber stand.
Trotzdem wurde im Frühjahr 2003 Aero Lloyd Austria GmbH als Tochterunternehmen in
Österreich gegründet. Ein halbes Jahr später, am 16.10.2003 musste Aero Lloyd Insolvenz anmelden und stellte sofort
alle Aktivitäten ein.
Aero Lloyd Austria wurde von Niki Lauda erworben, ab dem 28.11.2003 unter
Flyniki vermarktet und Anfang 2004 in NIKI umgewandelt. |