Diese multinationale Fluggesellschaft wurde unter Hilfestellung
Frankreichs am 28.3.1961 in Yaounde, Kamerun gegründet. Der vollständige
Name lautete Société Aérienne Africaine Multinationale.
Interessant waren die Gründerstaaten, denn nicht nur Air France und
UAT, der späteren UTA waren federführend, sondern auch Benin,
Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gabun, Kamerun, Kongo - Brazzaville,
Mauretanien, Niger, Senegal, Tschad und die Zentralafrikanische Republik.
Natürlich gab es innerhalb dieser Allianz Schwankungen, Togo trat
dieser 1965 bei, Kamerun und Gabun verließen die Gesellschaft in
den siebziger Jahren.
Air Afrique nahm den Flugbetrieb am 19. August 1961 mit Douglas DC-4 und
DC-6, sowie Lockheed Constellation auf. Hierbei waren außer den
Destinationen in Afrika das europäische Festland und hier speziell
Frankreich die ersten Ziele.
Jets wie die Boeing B-707 und Douglas DC-8 hielten Anfang der siebziger
Jahre Einzug in die Airline.
Nun wurden Ziele zu allen westlichen Metropolen und New York in den USA
angeflogen.
Die erste große Krise trat Mitte der 80er Jahre auf die sowohl in
den hohen Ölpreisen, aber auch in der Gleichgültigkeit einiger
Mitgliedsstaaten zu suchen waren.
Diese nutzten zwar die Vorteile von Air Afrique, jedoch ließ die
Zahlungsmoral zu wünschen übrig. Weiterhin strebten immer mehr
ausländische Fluggesellschaften auf den afrikanischen Markt, die
die Passagierzahlen bei der hiesigen Airline sinken ließ.
Hierauf wurden drastische Maßnahmen angekündigt und auch durchgesetzt.
Die Flugfrequenzen ausländischer Airlines wurden um 50% gekürzt
und neue Verträge mit den Mitgliedsstaaten ausgehandelt.
Weiterhin wurde die Flotte teilweise modernisiert und so gelangten Douglas
DC-10, Airbus A-300 und A-310 zur Air Afrique.
Anfang der neunziger Jahre konnten erstmals wieder Gewinne eingefahren
werden.
Mitte 1998 traten erneute große Währungsschwankungen auf die
letztlich auch zu zwischenstaatliche Probleme führten. Mitarbeiter
in allen Mitgliederstaaten wurden entlassen, doch der Schuldenberg häufte
sich weiter an.
Im Oktober 2001 wurde der Betrieb vorläufig eingestellt, was die
Behörden auf den Plan rief. Sie beschlagnahmten vier A-310 und die
Banken stornierten Kredite.
Im Februar 2002 wurde Air Afrique, inzwischen hoffnungslos überschuldet,
liquidiert. |