Zu den größten Airlines in den USA zählte ohne Zweifel Eastern
Air Lines. Im April 1926 liefen die Vorbereitungen zur Entstehung der Gesellschaft
an, die schließlich am 1.5.1928 unter den Namen Pitcairn Aviation Inc. gegründet
wurde. Am Anfang erfolgte, wie bei so vielen anderen Fluggesellschaften
auch, der Postverkehr. Dieser fand zwischen New York und Atlanta mit Pitcairn
Plane PA-1 bis PA-8, Curtiss Kinbird D-2 und Curtiss T-32 statt.
North American Aviation kaufte die Gesellschaft am 10.7.1929 auf,
und ab dem 17.1.1930 stand die Umbenennung in Eastern Air Transport an.
Im selben Jahr wurden die ersten Passagiere mit Ford Tri Motor nach Virginia
befördert. Eastern Airlines war Wegbereiter bei so schwierigen Strecken,
wie z.B. von New York nach Miami, die in 13 Stunden zurückgelegt wurde.
Durch Übernahme kleinerer Fluglinien erweiterte sich das Streckennetz wesentlich.
Durch die voraussehbaren Auswirkungen des neu erlassenen US-Posttransportgesetzes
nannte sich die Gesellschaft ab dem 29.3.1938 in Eastern Air Lines um und
konnte sich rasch an der Ostküste ausweiten. Hierfür setzte sie Douglas
DC-2 und ab 1937 die DC-3 ein.
Weiterhin trennten sich die Wege von Eastern Air Lines und North American
Aviation, was Eastern die völlige Unabhängigkeit brachte. Der bekannte
Jagdflieger Eddie Rickenbacker übernahm die Leitung der Gesellschaft.
Nach dem zweiten Weltkrieg erweiterte Eastern Air Lines ihr Streckennetz
im Inland beträchtlich und kaufte Lockheed Constellation. Im Laufe der Zeit
setzte die Gesellschaft die Serien L-049, L-649, L-749, L-1049 ein. Ihr
erster grenzüberschreitender Verkehr erfolgte 1956 nach Ottawa und Montreal,
als Eastern am 1.Juni des gleichen Jahres Colonial Airlines übernahm. Es
folgten die Bermudas und ein Jahr später Mexiko - Stadt.
Eastern war Erstkunde der Lockheed L-188 Elektra und die erste Maschine
diesen Typs kam am 8.10.1958. Wenn es um Flugzeugtypen überhaupt ging, flog
die Gesellschaft so ziemlich alles was es auf den Markt gab, so z.B. Martin M 4-0-4,
CV-440, C-54, DC-6 und DC-7. Mit der Douglas DC-8-21 und der Boeing B-720
trat Eastern 1960 in das Jetzeitalter ein.
Ab 1966 standen die ersten Douglas DC-9 für die Gesellschaft zur Verfügung,
die die L-188 ablösten. Am 10.1.1967 übernahm man Mackey Air Transport und bekam dadurch die Verkehrsrechte zu den Bahamas (Nicht zu Verwechseln mit Mackey International Airlines). Für ihre stark ausgelasteten
Strecken setzte Eastern die Lockheed L-1011 TriStar ein. Ihr Debüt gaben
diese auf der Destination New York - Miami am 26.4.1972.
Um stärkeren Einfluß in die Karibik zu bekommen, kaufte Eastern am 15.5.1973
Caribair auf. Die dadurch neu zur Flotte gekommenen CV-640 wurden aber noch
im gleichen Jahr verkauft. Ab 1975 dachte man über eine Flottenerneuerung
nach und das Ergebnis war die Bestellung vom Airbus A-300 sowie der Boeing B-757.
Beim A-300 war Eastern Erstkunde in den USA und bei der B-757 Launching
Customer.
Als Braniff zusammenbrach, übernahm Eastern ihre Routen nach Südamerika.
1985 am 15.Juli flog Eastern erstmalig über den Atlantik nach London. Die
Strecke Miami - London konnte die Airline von der zusammengebrochenen Air
Florida übernehmen. 1986 wurde Eastern Air Lines von der Texas Air Corporation
aufgekauft, deren Präsident Herr Lorenzo war. Durch anschließende wirtschaftliche
Spekulationen ging es kurze Zeit später mit der Gesellschaft bergab. Es
wurden Strecken an die Konkurrenz verkauft und das Drehkreuz Kansas City
geschlossen.
852 Millionen Dollar Verlust mußte die Gesellschaft im Jahr 1989 verzeichnen,
dazu kamen Streiks der gesamten Belegschaft. Die Strecken in die Karibik
und nach Südamerika sind an American Airlines verkauft worden. Im folgenden
Jahr erwirtschaftete die Gesellschaft einen Verlust von 425 Millionen Dollar,
was das Ende für Eastern Air Lines darstellte.
Am 18.1.1991 um 00.00 Uhr erlosch der Name Eastern von den Anzeigetafeln
der Airports; der Flugbetrieb wurde eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt hatte
sich der Schuldenberg auf insgesamt 1.5 Milliarden Dollar angehäuft. |