Der österreichische Formel-1 Rennfahrer Niki Lauda
machte am 14.4.1979 mit der Gründung der Lauda Air Luftfahrt sein
Kindheitstraum war.
Vorangegangen waren der Kauf der Bedarfsflugkonzession von Alpair und
die Investorensuche, welche mit der ITAS Reisebüro GmbH gefunden
wurde. Diese besaß 49% und Lauda 51% der Anteile.
Mit vorerst einer von letztendlich zwei Fokker F-27 wurde am 24.5.1979
der Flugbetrieb eröffnet.
Man flog im Charter Düsseldorf, Nürnberg, Basel, Maastricht
und Zürich an.
Ab 1985 konnte man zwei Rombac 1-11 einsetzen, welche ein Jahr später
durch Boeing B-737-200 ergänzt und schließlich ersetzt wurden.
Ab 1988 stieg Lauda Air in das Langstreckengeschäft ein und orderte
hierfür Boeing B-767-300 ER. Australien konnte mit Melbourne und
Sydney ab 1991 angeflogen werden, gefolgt von Miami ein Jahre später.
Während dieser Zeit arbeitete Lauda Air eng mit Lufthansa zusammen,
welche letztendlich auch 25% der Anteile kaufte.
Über die eigens gegründeten Lauda Air SpA. startete man unter
den Markennamen Lauda Air Italy, welcher sich nicht nur auf den europäischen
Schauplatz konzentrierte, sondern auch einen Karibikdienst beinhaltete.
Weiterhin konnte man in Zusammenarbeit mit Lufthansa Linienflüge
nach Los Angeles anbieten.
Ab 1994 gelangten neue Canadair CRJ-100 zur Flotte. Von nun an war das
rote-, bzw. das rot-grüne „L“ auf dem Seitenleitwerk
der Maschinen von Lauda auf fast allen großen europäischen
Flughäfen anzutreffen.
Im gleichen Jahr gründete Niki Lauda eine Bedarfsfluggesellschaft
mit den Namen „Lauda Executive“ wo eigens hierfür im
Laufe von mehreren Jahren Learjet 60, Citation II, Falcon 20 und Canadair
Challenger angeschafft wurden.
Ab Juni 1996 wurden die Karten bei Lauda Air neu gemischt. Austrian Airlines
beteiligte sich mit 36% an die Airline, Lufthansa’s Anteile sanken
auf 20 % und Lauda selbst besaß nur noch 30 %.
Nun entfachte auch ein Tauziehen zwischen Austrian und Lufthansa die bekanntlich
beide in verschiedenen Allianzen vertreten waren und Lauda Air natürlich
in die jeweils Ihrigen unterbringen wollten.
Am 24.9.1997 überführte Niki Lauda persönlich seine neueste
Anschaffung für die Gesellschaft, die erste Boeing B-777.
Diese wurde erstmals am 26.10. auf der Strecke Wien-Kuala Lumpur-Sydney-Melbourne
eingesetzt.
Im September 1999 gab Austrian Airlines und deren assoziierten Gesellschaften
den Beitritt zur Star Alliance bekannt.
Die ersten finanziellen Probleme bei Lauda Air traten im Spätsommer
des Jahres 2000 auf. Die Außenstände wurden auf rund 150 Mio.
Mark angegeben, welche nach Aussagen der Geschäftsleitung auf die
gestiegenen Kerosinpreise und dem hohen Dollarkurs zurückzuführen
waren.
Die Konsequenz folgte, indem Niki Lauda seinen Rücktritt aus dem
Vorstand bekannt gab. Ein Jahr später war Lauda Air eine 88%ige Tochter
der AUA.
Bis 2004 gelangten auch die letzten Prozente in die Hände der Austrian
Airlines. Kurz darauf wurde Lauda Air SpA verkauft und der Name Lauda
Air Italy aufgegeben.
Nach und nach lackierte man die ehemaligen Flugzeuge der Lauda in den
Farben der AUA, so auch die neu erworbenen Airbus A-320. Eine Boeing B-737-800
mit der Kennung OE-LNK trug als Einzige noch das Livre der Lauda
Air um verbindliche Verträge und dem Air Operator Certificate gerecht
zu werden. Dadurch musste man zwei Buchungssysteme mit den entsprechenden
Verwaltungsapparat aufrecht erhalten was für AUA natürlich ein
reines Verlustgeschäfte dargestellt hat, wenn man bedenkt, dass Aufgrund
der doppelten Strukturen immens hohe Kosten verursacht wurden.
Weiterhin mussten jeden Tag böse Mails von Kunden beantwortet
werden, welche zum Beispiel einen Flug mit Lauda Air gebucht hatten und
eine Maschine von Tyrolean vorfanden.
Auch glaubten die Kunden tatsächlich, wenn sie die B-737 OE-LNK
bestiegen, dass Herr Lauda persönlich am Steuer gesässen hätte.
Eine österreichische Zeitung beschrieb es zu dieser Zeit treffend:“
Wo “Lauda” draufsteht, ist seit 10 Jahren schon nicht mehr
Lauda drinnen“.
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