Orvis Nelson gründete Anfang 1946 seine Fluggesellschaft
unter den Namen Orvis Nelson Air Transport, kurz ONAT.
Er wollte mit einer innovativen Airline, die in den fünfziger Jahren
zu einer der führenden US amerikanischen Fluggesellschaften heranwachsen
sollte, in direkter Konkurrenz zur United Air Lines und Pan American World
Airways treten.
Um diesem Vorhaben Ausdruck zu verleihen benannte er die Gesellschaft
am 1.6.1946 in Transocean Air Lines um.
Am 16.3.1946 hob man erstmals mit einer geleasten Douglas C-54 vom Oakland
Airport nach Honolulu ab.
Dieses Flugzeugmuster (DC-4 / C-54 / R5D) war mit über 70 Einheiten
das spätere Hauptmuster der Fluggesellschaft.
Nach der Blockade von Berlin beteiligte sich Transocean Air Lines mit
einem Teil ihrer Maschinen maßgebend an der Versorgung mit lebenswichtigen
Gütern für die Stadt und deren Bewohnern.
Ab 1949 gelangten Douglas DC-3, Consolidated Catalina und Curtiss C-46
Commando zur Flotte.
Drei Jahre später führte man 15 Martin M 2-0-2 ein, die allerdings
schon 1952 die Airline wieder verließen.
Von Anfang an übernahm Transocean Air Lines Aufgaben der US Army,
welche sie auch veranlasste einen Wartungsstützpunkt auf Guam zu
errichten. Von hier aus wurde auch Okinawa bedient.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Transocean Air Lines in der
Zeit von 1957 bis 1959 sechs Lockheed Constellation und von 1958 bis 1960
vierzehn Boeing B-377 unterhielt.
Ende der fünfziger Jahre sank der Stern von Transocean Air Lines
da potentielle Geldgeber für eine Expansion ins Jetzeitalter fehlten.
Auch Orvis Nelson war nicht in der Lage in der vergangenen Zeit die nötigen
Reserven hierfür zu schaffen.
Weiterhin kam Transocean Air Lines nie in den Genuss staatlicher Förderungen
und so stellte sie den Antrag als zertifizierte Fluggesellschaft bei der
Civil Aeronautics Board.
Eine Umstrukturierung folgte um von der CAB mit den nötigen Rechten
ausgestattet zu werden.
Mit R. Stanley Dollar hatte man einen vorläufigen Geldgeber und auch
die Atlas Corporation zeigte Interesse, doch es folgten Auseinandersetzungen
mit der CAB die schwerwiegende Folgen für Orvis Nelson hatten.
Immer neue Auflagen und ein Hinziehen der Verhandlungen schienen an der
Tagesordnung.
Das Geld wurde knapp und Kerosinkosten konnten nicht mehr beglichen werden.
So blieb ein Flugzeug nach dem anderen am Boden. Im Januar 1960 meldete
Transocean Air Lines Konkurs an.
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